Wir haben sehr intensiv in der VWL-Veranstaltung über die Tiefen und Untiefen der Globalisierung gesprochen – und dabei haben Sie auch Begriffe wie Reshoring, Nearshoring oder Friendshoring kennengelernt. Und sogar von Deglobalisierung war und ist die Rede.
„Wir hatten bisher das Modell einer Just-in-Time-Globalisierung verfolgt“, sagt Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). „Das funktioniert in guten Zeiten, aber nicht in Krisenzeiten, und wir leben zunehmend in einer Epoche der Krisen.“ Ähnlich sieht es der Soziologe Wolfgang Streeck. „Im Grunde genommen beginnt eine neue Phase in der Globalisierung“, sagt er, „und diese Geburtswehen einer neuen Weltordnung, die erleben wir gerade.“ Besonders gravierend sind die Folgen gestörter Lieferketten im Gesundheitssystem. Das findet man in diesem Beitrag von Matthias Becker aus dem vergangenen Jahr: Globalisierung im Rückwärtsgang: Warum Unternehmen nach Deutschland zurückkehren (Sie können sich den auch auf die Ohren geben, hier die Audio-Fassung). Über die hoch problematischen Effekte der Globalisierung speziell im Bereich der Arzneimittel haben wir bereits intensiv gesprochen.
Das taucht auch in dem Beitrag von Becker auf – zugleich volkswirtschaftliche Grundbegriffe, die Sie kennen:
»Die Pharmakonzerne haben die Produktion nach Asien verlagert, und dort sind es nicht selten einige wenige Anbieter, die den Weltmarkt versorgen.
„Ich habe für viele Arzneimittel nur noch einen Wirkstoff-Lieferanten weltweit. Wenn der mal ein Problem hat, dann laufen wir trocken, weil das kein anderer mehr auffangen kann. Es wollen ja alle zum günstigen Preis. Das heißt, der hat dann den ganzen Markt, und der hat dann so hohe Skaleneffekte, dass die anderen gar nicht mehr konkurrieren können. Weil er das ganze Volumen hat, und je mehr Volumen ich habe, um so günstiger kann ich produzieren.“
Skaleneffekte bedeutet, dass die Kosten pro Stück sinken, wenn größere Mengen hergestellt werden. Diese Dynamik hat zu einer starken Konzentration bei den Zulieferern geführt. Einige wenige Anbieter in einigen wenigen Ländern beliefern nahezu die ganze Welt.«
Hier wird ein grundsätzliches Problem erkennbar:
»Ein strukturelles Problem, nicht nur in der Pharmaindustrie, sagt Jan Grumiller, Professor für Wertschöpfungsketten an der Fachhochschule Krems in Österreich. „Es gibt nur sehr wenige Regionen, von denen man bestimmte Produkte bekommt“, sagt er. „Da gibt es eine Krise, einen Produktionsstillstand, warum auch immer, da gibt es vielleicht in Zukunft irgendwelche Wetterextreme, die die Produktion unterbrechen, dann gibt es vielleicht global wenige oder kein anderes Anbieter-Unternehmen, zu dem man ausweichen kann.“
Und noch etwas anderes verschärft das Problem: Die Abnehmer vermeiden es nach Möglichkeit, Vorräte anzulegen.
„Das Just-in-Time-Prinzip, das dominant geworden ist, eben auch aus Kostengründen. Das bedeutet, dass Unternehmen versuchen, dass die Inputs gerade rechtzeitig kommen, also: just in time. Weil das Geld spart, denn wenn sie nicht gerade rechtzeitig kommen, braucht man Lagerhaltung und so weiter und so fort.“«
Gibt es Beispiel für eine Rückverlagerung der Produktion nach Deutschland? Die gibt es (vereinzelt)
Ökonomen sprechen vom Reshoring, der Rückverlagerung von Produktion, im Gegensatz zum Offshoring, der Verlagerung ins Ausland. In dem Beitrag von Matthias Becker finden Sie dieses Beispiel eines Unternehmens, das Sie alle kennen:
»Eine Fabrikhalle in Mönchengladbach. Hier werden seit Kurzem Jeans für die Modekette C&A hergestellt. In dem langgestreckten Gebäude, so groß wie einige Fußballfelder, stehen oder sitzen Angestellte an Textilmaschinen. Sie schneiden schwarze oder blaue Stoffe zu, setzen Nähte oder bringen Knöpfe an.
„Hier wird die Ware angeliefert, hier können die LKWs reinfahren und bringen die Stoffe und auch die Zutaten dann in die Halle“, sagt Hans-Uwe Gansfort, der Geschäftsführer des Betriebs. Die Produktion ist im Herbst 2021 angelaufen. Aber es gibt Schwierigkeiten.
„Wir sind immer noch nicht komplett, was die Maschinenausstattung angeht“, so Gansfort. „Wir leiden, wie viele Branchen auch, unter der Lieferkettenproblematik. Das fängt bei Container-Knappheiten an, geht aber auch bis hin zu Mikrochips. Hier vorne haben wir noch Platz. Da soll ein Zutaten-Magazin entstehen, für Reißverschlüsse, Nieten, Nähgarne und so weiter. Aber das ist leider auch nicht geliefert. Da müssen wir noch ein paar Monate warten, bis wir das voll in Betrieb nehmen können.“
Die Lieferkettenkrise schadet dem Unternehmen, sagt der Geschäftsführer. „Es fängt schon mal damit an, dass früher ein 40-Fuß-Container 2000 Dollar gekostet hat. Der kostet jetzt, je nach Marktlage, 12.000 bis 15.000 Dollar. Dann wartet man. Der Preis ist auch so hoch, weil es einfach keine Container gibt. Das heißt, auch die Lieferzeiten verzögern sich. Jetzt natürlich durch die explodierenden Energiepreise, die uns ja alle angehen, nicht nur unsere Branche, sondern alle betrifft.“
Mit dem neuen Standort in Mönchengladbach kehrt C&A in den Heimatmarkt Deutschland zurück. „Made in Germany“ wird wieder zu einer interessanten Geschäftsstrategie. Man umgeht die störanfälligen Lieferketten und spart hohe Frachtpreise.«
Bisher sind zwar nur wenige Bekleidungshersteller nach Deutschland zurückgekehrt. Aber einen Trend zur Rückverlagerung beobachtet auch Monika Eigenstetter, Professorin an der Hochschule Niederrhein, Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik. Aber wie immer muss man genau hinschauen, wenn von „Rückverlagerung“ gesprochen wird – denn damit ist nicht unbedingt die Rückverlagerung nach Deutschland gemeint:
»Es gebe einige Hersteller, die den früheren Billiglohnländern den Rücken kehrten und die Produktion an andere, etwas näher gelegene Standorte verlegten, beispielsweise Tunesien oder Serbien: Nearshoring nennen das die Fachleute. „Wenn man ins Nearshoring geht, dann hat man vor allem den Wunsch, dass die Lieferketten flexibler sind, dass man mit kürzeren Transportzeiten zu rechnen hat“, so Eigenstetter. „Weil, wenn sie mit dem Schiff etwas aus Asien hierher transportieren, dann haben sie halt einfach drei, vier Wochen.“«
Und immer wieder die (zunehmenden) geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China im Hintergrund
In dem Becker-Beitrag werden auch die Probleme mit den so bedeutsamen Halbleitern als Beispiel aufgerufen, wo es ja ganz massive Lieferprobleme gab und gibt, von der beispielsweise die volkswirtschaftlich so wichtige Automobilindustrie in Deutschland schwer getroffen wurde. Aber da spielen dann noch weitere Mega-Trends eine Rolle:
»Die Halbleiter-Branche ist ein extremes Beispiel für die Konzentration und Spezialisierung in den globalen Produktionsnetzwerken. Manchmal stockt die Produktion, wenn eine einzige Zutat fehlt. Julia Hess spricht von Flaschenhälsen, englisch Bottlenecks. Davon gebe es viel, die noch unerkannt seien. „Wir haben da noch lange nicht alles gesehen, sondern das ist quasi einfach nur schlaglichtartig an einigen Stellen aufgetaucht.“
Solche Flaschenhälse können die internationalen Lieferketten verlangsamen – oder ganz blockieren. Beispiel Lithographie-Maschinen. Eine einzige Firma, die niederländische ASML, fertigt die Belichter, die für die winzigen Strukturgrößen der Hochleistungschips notwendig sind. Im Mai 2022 intervenierten die Vereinigten Staaten bei der niederländischen Regierung und der Firma selbst. Sie wollen, dass ASML keine Maschinen mehr nach China liefert.
„Spannend ist eben, dass gerade die USA natürlich schon seit Jahren versuchen, über Exportrestriktionen diese Bottlenecks in der Lieferkette zu nutzen, um eben zu verhindern, dass China eben weiter im Bereich Halbleiter aufholt, und dementsprechend sieht man ganz stark, dass das zu noch mehr geopolitischen Spannungen führt.“«
➔ Übrigens: »Den Aufbau einer eigenen Halbleiterindustrie, die Europa unabhängig von ausländischen Anbietern machen würde, hält Julia Hess für wenig realistisch. Sie empfiehlt langfristige Bündnisse mit gleichgesinnten Partnerländern. „Eine meiner Meinung nach geeignete Maßnahme ist, auf internationale Partnerschaften zu setzen“, sagt sie. „Dass man nicht nur schaut, wie können wir die ganze Produktion und möglichst viel wieder nach Europa holen, sondern zu akzeptieren, dass wir eine transnationale komplexe Wertschöpfungskette haben, und dann darauf setzen, die Bottlenecks zu diversifizieren mit Partnern aus anderen Ländern, die eben demokratische Alliierte sind.“«
Exkurs: Wer ist, bleibt oder kommt an die Spitze der Weltwirtschaft? Der Systemkonflikt zwischen den USA und China
»Derzeit haben die USA noch die Nase vorn, könnten aber bald von China überholt werden.« Das meint Stephan Kaufmann in seinem Beitrag USA und China: Rennen um die Spitze der Weltwirtschaft. Die Frage, mit der nicht nur er sich beschäftigt: «Wann wird China die größte Wirtschaftsmacht der Welt? Dieser Status hat nicht nur symbolische Bedeutung. Denn in einigen geopolitisch entscheidenden Punkten zählt nicht bloß Wachstum, sondern pure Masse.«
Mit dem »Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist auch die globale Macht der Volksrepublik gewachsen. Daher wird insbesondere in den USA wieder seit einiger Zeit gewarnt, die Vereinigten Staaten könnten gemessen am BIP von China überholt oder weiter abgehängt werden. Schließlich beruht die Stellung eines Landes in der geopolitischen Konkurrenz wesentlich darauf, wer mehr ökonomische Masse auf die Waage bringt.« Und nicht nur das:
»Wirtschaftlich große Länder verfügen über einen großen Heimatmarkt und damit über die Basis für große Konzerne. Und an diesen Superstarfirmen hängt ein Großteil der Exportpotenzen eines Landes wie auch seine gesamte internationale Wettbewerbsfähigkeit, zeigt eine Untersuchung von Oleg Itskhoki von der University of California in Los Angeles. Ein großes Wirtschaftspotenzial schafft auch die Ressourcen für Forschung und Entwicklung, was entscheidend ist im globalen Wettlauf um technologische Führerschaft zwischen den USA, China und Europa. „Um die Jahrtausendwende spielte China bei den weltweiten Patenten schlicht keine Rolle“, so das Institut IW, „mittlerweile liegt sein Anteil bei zwölf Prozent.“«
»Ökonomische Masse zählt insbesondere auch in militärischen Fragen. Denn nur aus einer großen Wirtschaft können große Summen für Aufrüstung abgezweigt werden. Schließlich kostet ein moderner US-Flugzeugträger derzeit etwa 13 Milliarden Dollar, das entspricht dem Rüstungsbudget Polens.«
Aber ist die USA tatsächlich (noch) die größte Wirtschaftsmacht der Welt? Das ist keine einfach zu beantwortende Frage.
»Welche Ökonomie die größte der Welt ist, lässt sich allerdings nicht eindeutig bestimmen. Denn die Wirtschaftsleistungen werden in unterschiedlichen Währungen berechnet – die US-amerikanische in Dollar, die chinesische in Renminbi, die der Eurozone in Euro. Wir groß das BIP der einen im Verhältnis zu den anderen ist, hängt vom Umtauschverhältnis der Währungen ab. Der Einfachheit halber werden daher häufig die geltenden Wechselkurse in Anschlag gebracht. Nach dieser Rechnung liegen die USA derzeit noch weit vor China, das seinerseits 2018 die Eurozone überholt hat.
An dieser Berechnungsmethode gibt es jedoch Kritik. Denn bei ihr erhöht beispielsweise eine Aufwertung des Dollar die US-Wirtschaftsleistung, ohne dass mehr produziert worden wäre. Zudem reflektieren die Wechselkurse nicht die unterschiedlichen Preisniveaus in den Ländern – Chinas BIP mag zwar niedriger sein, aber viele Güter sind dort auch billiger als im Westen. Der Internationale Währungsfonds verwendet für seine Berechnungen daher Kaufkraftparitäten – berücksichtigt also die unterschiedlichen Preise in den Ländern. So kalkuliert hat China bereits 2016 die USA eingeholt und zieht davon.
Am Ende haben beide Methoden ihre Vor- und Nachteile. Die US-Investmentbank Goldman Sachs jedoch weist darauf hin, dass der globale Reichtum nach wie vor in Dollar gemessen wird und viele Güter – zum Beispiel Öl – weltweit in Dollar berechnet werden. Wie viel Zugriff ein Land daher auf Güter weltweit hat, entscheidet sich nicht an der inländischen Kaufkraft seiner Währung, sondern an deren globaler Kaufkraft. Und da misst sich alles am US-Dollar.«
In aktuellen Wechselkursen berechnet liegt China zwar noch hinter den USA. Vielen Ökonomen scheint es nur eine Frage der Zeit, bis die Volksrepublik die Top-Position erklimmt. Da gibt es aber auch Widerspruch:
»Der ehemalige US-Finanzminister Lawrence Summers verweist auf die Warnungen früherer Jahre, Japan oder Russland könnten die USA überholen, was nie geschah. Zudem leide China unter strukturellen Problemen: eine schwelende Immobilienkrise und riesige Schulden im Zuge eines kreditgetriebenen Wachstums. Dazu kommen die Bemühungen Washingtons, Chinas Aufstieg durch Technologie-Sanktionen zu stoppen. Auch die Demografie bremst China: Seine Arbeitsbevölkerung könnte in den nächsten 15 Jahren um 15 Prozent schrumpfen.«
»Wesentliche Faktoren beim Rennen um die Weltspitze sind allerdings auch das Preisniveau in China sowie der Wechselkurs des Renminbi zum Dollar – beide dürften auf Dauer zulegen und so das BIP im globalen Vergleich aufblähen. Goldman Sachs prophezeit, dass sich Chinas Wirtschaftsleistung bis 2031 mehr als verdoppelt auf umgerechnet 38 Billionen Dollar – das wäre dann wohl weltweite Spitze. Zu diesem Anstieg trägt laut Goldman Sachs zur Hälfte das reale Wirtschaftswachstum von jährlich knapp vier Prozent bei. Die andere Hälfte resultiere aus einer Aufwertung des Renminbi zum Dollar und aus einer Angleichung des chinesischen Preisniveaus an das US-amerikanische.« Schaun wir mal, kann. man an dieser Stelle nur sagen.
Und was ist nun mit Apple?
»Kein anderer Konzern stand so wie Apple für die Idee einer weltumspannenden Produktion. Nun setzen die Amerikaner einen neuen Trend«, so Bernd Zisemer in seinem Artikel Apple – das Barometer der Globalisierung, der am 16. Januar 2023 veröffentlicht wurde.
»Auf der Zuliefererliste von Apple finden sich fast 200 Unternehmen aus aller Welt – von AAC bis Zhenghe. Elektronikteile aus Taiwan, Halbleiter aus Singapur und Klebstoff aus Deutschland stecken in so gut wie allen iPhones und iPads. Und erst in den chinesischen Gigafabriken von Foxconn fügt sich alles zu einem teuren Endprodukt, das mit traumhaften Margen Gewinne ohne Ende für die Amerikaner herbeizaubert. In den letzten 20 Jahren stand kein anderes Unternehmen so stark wie Apple für die Idee einer Produktion, die den ganzen Globus umspannt. Vor allem China und ganz Asien profitierten gewaltig von der immer weiteren Ausdehnung der Lieferketten.«
Apple war so etwas wie das Barometer der Globalisierung, an dem man über lange Zeit die Wellen des Wachstums ablesen konnte. Es stieg und stieg – doch nun fällt es.
»Apple-Chef Tim Cook scheint nicht mehr wie früher alles auf China und Asien zu setzen. Der Konzern arbeitet mit aller Kraft an der Verkürzung der Lieferketten. „Zurück in die USA!“, lautet die Devise am Firmensitz in Cupertino. Viele Teile, die bisher aus Asien kamen, will der Konzern künftig wieder selbst produzieren. Die Fertigungstiefe, die niemals ein großes Thema bei Apple war, spielt plötzlich in den strategischen Überlegungen wieder eine Rolle. Und Apple dürfte damit wieder zum Trendsetter werden – nicht nur in der eigenen Branche, sondern für viele andere Branchen auch.«
Warum bewegt sich das in diese Richtung?
»Erst die Covid-Pandemie mit all ihren Folgen, dann der Krieg in der Ukraine und schließlich die wachsenden Konflikte zwischen den westlichen Staaten (vor allem den USA) und China zwingen zum Umdenken. Die langen Lieferketten haben sich als zu anfällig erwiesen, die einseitige Abhängigkeit von China gefährdet die Sicherheit der Unternehmen und Staaten, künftige Sanktionen (zum Beispiel nach einem chinesischen Militärüberfall auf die Inselrepublik Taiwan) muss man von jetzt an immer mitdenken. Nur wenige große Konzerne verweigern sich noch diesen Einsichten – höchstens noch die deutsche Autoindustrie.«
Und auch bei Zisemer tauchen diese unterschiedlichen Globalisierungsbegriffe, die Sie kennengelernt haben, wieder auf, er fügt einen weiteren hinzu:
»Viele Debatten laufen dabei jedoch immer noch unter den falschen Stichwörtern. So geht es zum Beispiel gar nicht um das viel beschworene „Friendshoring“ – also nur noch in befreundeten demokratischen Ländern einzukaufen. Besser sollte man vom Ende des „Enemyshorings“ sprechen – dem Verzicht, die geschworenen Feinde unseres politischen Systems blind mit allem zu versorgen, was sie zur Gewalt gegen ihre eigene Bevölkerung brauchen und zur militärischen Aufrüstung gegen uns. Viele autoritäre Länder entsprechen nicht unseren Wertvorstellungen, aber sie bedrohen uns nicht. Im Fall von Russland und China aber ist die Lage anders.«
Und mit Blick auf die anschwellende Debatte über eine bevorstehende Deglobalisierung schreibt er:
»Auch das Gerede vom angeblichen „Ende der Globalisierung“ hilft nicht weiter. Viele Unternehmen, die sich gegenwärtig aus China zurückziehen, wandern in Länder wie Vietnam oder Indien weiter. Und falls wir unsere iPhones irgendwann nicht mehr aus den Fabriken in Guangdong, sondern aus Kalifornien bekommen sollten, ändert das wenig für Deutschland. In Wahrheit versiegen die Globalisierungsströme nicht, sie verändern sich nur.«