Wir haben im großen Themenfeld der Diskussion, ob wir uns in einer Phase der Deindustrialisierung befinden, auch über konkrete wirtschaftspolitische Maßnahmen gesprochen, darunter den sogenannten „Industriestrompreis“. Über die Einführung einer solchen Strompreissubvention haben sich die Parteien der schwarz-roten Regierungskoalition nun verständigt und das soll mit Wirkung zum 1. Januar 2026 umgesetzt werden.
Man muss an dieser Stelle – auch für eine bessere Einordnung dessen, was jetzt auf den Weg gebracht wurde – kurz darauf hinweisen, dass die Diskussion bereits seit längerem läuft.
➔ Die Debatte um einen “Industriestrompreis” in Deutschland begann im Frühjahr 2023 angesichts stark gestiegener Energiepreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine. Industrieunternehmen und Verbände forderten staatliche Unterstützung, insbesondere einen subventionierten Strompreis für energieintensive Branchen, um deren internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Hauptforderungen in der damaligen Debatte: Einführung eines „Brückenstrompreises“ von 6 Cent pro kWh für ausgewählte industrielle Großverbraucher, befristet bis 2030. Staatliche Subventionen in Milliardenhöhe, um die Stromkosten teilweise zu decken.
Der eine oder andere mag das überraschend finden – einer der Hauptbefürworter eines „Industriestrompreises“ war der damalige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in der Ampel-Koalition. Darüber berichtete beispielsweise die Süddeutsche Zeitung am 24. Mai 2023 unter der Überschrift: Warum der Industriestrompreis so umstritten ist: »Vizekanzler Habeck will Firmen mit Staatsgeld gegen hohe Energiepreise schützen. Manche bejubeln den Vorstoß als wichtig für den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft. Andere fürchten: Eine Stromsubvention gefährdet Deutschlands Zukunftsfähigkeit.«
Bereits im Frühjahr 2023 hatte der damalige Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck über das Bundeswirtschaftsministerium ein sechsseitiges Papier vorgelegt, in dem Betrieben, die sich trotz immens hoher Energiekosten im internationalen Wettbewerb behaupten müssen, dauerhaft günstige Strompreise in Aussicht gestellt wurden. Langfristig sollen die Firmen billige Wind- und Solarenergie direkt bei den Erzeugern kaufen können. Für die Übergangszeit, in der noch keine ausreichenden Kapazitäten zur Verfügung stehen, stellt der Minister eine „Brücke“ in Aussicht: einen staatlich subventionierten Industriestrompreis von sechs Cent je Kilowattstunde, der an ein paar Kriterien gebunden sein und zudem Anreize zum Energiesparen bieten soll („Brückenstrompreis“).
Die SPD und die Gewerkschaften sowie weite Teile der Union und der Wirtschaft musste Habeck damals nicht überzeugen – der Hauptgegner saß in der eigenen Regierung, in Form der FDP: Ein Industriestrompreis sei „verteilungspolitisch ungerecht, ökonomisch ineffizient und praktisch schwer umsetzbar“, so der damalige FDP-Vorsitzende und Bundesfinanzminister Christian Lindner. Vor allem aber wehrte sich der Bundesfinanzminister gegen Überlegungen, mit denen Subventionen von geschätzt 25 bis 30 Milliarden Euro bis 2030 verbunden waren.
Unter Ökonomen war der Industriestrompreis zum damaligen Zeitpunkt ziemlich umstritten. Hier mal ein Beispiel für die eher „marktradikale“ Position, die man oft bei theoretischen Ökonomen vorfindet:
»Kritisch äußert sich Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat; das Beratergremium ist besser bekannt als die Wirtschaftsweisen. Grimm hält einen Industriestrompreis sogar für ein Risiko für den Standort Deutschland. „Nicht wettbewerbsfähige Firmen per Industriestrompreis aufrechtzuerhalten, gefährdet Deutschlands Zukunftsfähigkeit“, sagt sie. Die Stromsubvention halte Firmen am Leben, die im globalen Wettbewerb keine Chance hätten – und deren Mitarbeiter lieber in Zukunftsbranchen arbeiten sollten. „Fachkräfte sind extrem knapp“, sagt Grimm. Der Industriestrompreis könnte Menschen nun an Firmen binden, die später eh zumachen müssten.«
Aber andere sehen das völlig anders, beispielsweise Jens Südekum von der Universität Düsseldorf: Der Industriestrompreis würde gerade die Transformation, also den Umbau zu einer klimaneutralen Wirtschaft, beschleunigen.
»Seine Argumentation geht so: Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien werde Strom künftig zwar günstiger – aber bis dahin bräuchten manche Unternehmen eben etwas Hilfe. „Die sechs Cent sind wichtig für die Planungssicherheit.“ Firmen könnten damit schon jetzt ihre Produktion so umstellen, dass sie in der kommenden Grünstrom-Welt profitabel sind. „Investitionsentscheidungen müssen jetzt beeinflusst werden, nicht erst in zwei Jahren“, sagt Südekum. „Der Industriestrompreis kann schnell umgesetzt werden. Daher ist er das Mittel der Wahl“, sagt Südekum.«
Zurück in die Gegenwart: Wie sieht es aus mit den Stromkosten für die Industrie (nicht nur in Deutschland) selbst unter Berücksichtigung des ab 2026 geplanten Industriestrompreises?
Im globalen Vergleich bleiben die Strompreise nach einer neuen Studie für deutsche Industrieunternehmen hoch. Der Industriestrompreis wird das nicht grundsätzlich ändern. So beginnt der Beitrag „Wie Strompreise die deutsche Industrie belasten“ von Klaus Stratmann, veröffentlicht am 24.11.2025 in der Online-Ausgabe des Handelsblatts.1
Hintergrund des Artikels ist mal wieder eine Auftragsstudie.
» Industrieunternehmen in Deutschland zahlen im europäischen und globalen Vergleich hohe Strom- und Gaspreise. Das ist das Ergebnis einer Studie der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE), die von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) in Auftrag gegeben wurde.«
»Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Strompreis für die Industrie in Deutschland im Jahr 2024 im Durchschnitt bei 14 Cent je Kilowattstunde lag – und damit über dem europäischen Durchschnitt von zwölf Cent. Länder wie Frankreich, Spanien oder Norwegen liegen noch deutlich darunter. So werden in Frankreich im Durchschnitt Strompreise von acht Cent fällig, in Spanien sind es neun Cent und in Norwegen lediglich fünf Cent.«
➞ Die Werte fußen auf Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat und betreffen die durchschnittlichen Strompreise für industrielle Großkunden, die 70 bis 150 Gigawattstunden Strom jährlich verbrauchen. Dazu gehören unter anderem große Unternehmen aus der Stahl-, Papier- oder Chemieindustrie.2
Es wird aber auch auf die erheblichen methodischen Herausforderungen hingewiesen, mit denen man konfrontiert wird, wenn man schon nur für ein Land, geschweige denn für unterschiedliche Länder den durchschnittlichen Strompreis ermitteln will bzw. muss:
»Die Ermittlung eines durchschnittlichen Industriestrompreises ist komplex. Die Preise, die ein Unternehmen für Strom bezahlt, können erheblich von den Durchschnittswerten abweichen, zum Beispiel dann, wenn ein Unternehmen langfristig günstige Stromlieferverträge abgeschlossen hat. Auch die Höhe von Steuern, Abgaben und Umlagen, die auf den reinen Stromgroßhandelspreis aufgeschlagen werden, variiert. Viele Länder haben gleich mehrere Entlastungsregelungen, die teilweise kombiniert werden.«
Man kann dann bei allen Einschränkungen dem Artikel entnehmen, wie sich die durchschnittlichen Strompreise in Deutschland und in anderen Ländern (EU-Staaten, USA, Japan und China) darstellen.
Und macht der Industriestrompreis jetzt die Welt besser?
Dazu kann man dem Artikel entnehmen: »Nach einem Treffen Mitte November hatten die Spitzen von CDU, CSU und SPD ihre Pläne für eine Entlastung der Industrie bei den Strompreisen konkretisiert. Sie skizzierten zwei Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, die Strompreise in Deutschland zu senken: erstens die Einführung eines Industriestrompreises, zweitens die Ausweitung und Verstetigung der bereits existierenden Strompreiskompensation. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sprach von einem Zielpreis von fünf Cent pro Kilowattstunde.«
Das wäre eine wirklich starke Entlastung, wenn …
»Am Beispiel des Industriestrompreises lässt sich veranschaulichen, dass die Entlastungswirkungen begrenzt bleiben. Der Wert von fünf Cent je Kilowattstunde existiert nur auf dem Papier. Denn in der Praxis wird der Industriestrompreis durch CISAF, den Beihilferahmen der EU-Kommission, beschnitten. CISAF steht für Clean Industrial Deal State Aid Framework. CISAF regelt, dass Unternehmen, die in den Genuss des Industriestrompreises kommen, nur für die Hälfte ihres Strombezugs Rabatt gewährt wird. Der Strompreis für diese Hälfte darf dann vom Staat auf bis zu fünf Cent heruntersubventioniert werden.«
Und wieder muss man genau und das Kleingedruckte lesen:
»Ausgangspreis ist dabei der reine Strompreis im Großhandel, also der Preis ohne Nebenkosten wie Umlagen, Steuern und Netzentgelte. Diese Nebenkosten sind in Deutschland besonders hoch. Der durchschnittliche Börsenstrompreis im kurzfristigen Handel lag in Deutschland im vergangenen Jahr durchschnittlich bei acht Cent.«
»Wenn man von einem Ausgangspreis von acht Cent ausgeht, bedeutet der Industriestrompreis – bezogen auf die gesamte Strommenge – einen durchschnittlichen Bezugspreis von 6,5 Cent: Für die eine Hälfte des Stroms werden nach wie vor acht Cent fällig, für die andere Hälfte fünf Cent, macht im Mittel 6,5 Cent.«
Doch auch das ist noch nicht die ganze Wahrheit.
»Denn die Hälfte des Rabattes muss in die Unternehmenstransformation gesteckt werden. Das Geld steht somit für die kurzfristige Kostensenkung und damit zum Angebot günstigerer Produkte nicht zur Verfügung. Wird diese Vorgabe bei der Kalkulation berücksichtigt, kommt man auf einen Industriestrompreis von 7,25 Cent anstelle von acht Cent. Der Rabatt beläuft sich demnach auf neun Prozent.«
Auf diesen Aspekt weisen auch andere Artikel hin: »Drei Milliarden Euro will Wirtschaftsministerin Katherina Reiche für energieintensive Betriebe einsetzen. Der Industriestrompreis kommt allerdings mit Einschränkungen«, so der in der Online-Ausgabe der WirtschaftsWoche am 19.11.2025 veröffentlichte Beitrag Unternehmen müssen „Gegenleistungen erbringen“. Hier bezieht man sic auf ein Konzeptpapier des Bundeswirtschaftsministeriums, was nun unter Leitung von Katherina Reiche (CDU) steht.
In dem Konzept heißt es, dass ab kommendem Jahr 91 Teilbereiche der chemischen und der Metallindustrie, der Gummi- und Kunststoffverarbeitung, der Herstellung von Glas, Keramik, Zement, Batteriezellen und Halbleitern sowie Teile der Papierindustrie, des Maschinenbaus und der Rohstoffgewinnung profitieren sollen. „Zielpreis“ seien fünf Cent je Kilowattstunde Strom. Dann kommen die Einschränkungen: Allerdings darf der subventionierte Preis nach den EU-Wettbewerbsregeln höchstens für die Hälfte des jährlichen Stromverbrauchs gewährt werden. Zudem müssen die Unternehmen „Gegenleistungen erbringen“.
Und was sind das für Gegenleistungen der Unternehmen?
»Die EU-Kommission Brüssel gibt beispielsweise vor, dass Unternehmen 50 Prozent der erhaltenen Förderung durch den Industriestrompreis in neue oder modernisierte Anlagen investieren müssen, die zur Senkung der Kosten des Stromsystems beitragen.«
»Dazu soll den Plänen nach zählen, wenn Unternehmen Kapazitäten zur Erzeugung erneuerbarer Energie oder Energiespeicherlösungen entwickeln, ihre Nachfrage flexibler wird, wenn sich die Energieeffizienz verbessert, die sich auf den Strombedarf auswirkt, oder Elektrolyseure für die Erzeugung von erneuerbarem oder kohlenstoffarmen Wasserstoff entstehen oder in Elektrifizierung investiert wird. Das Geld steht also nicht unbedingt zur Verfügung, um kurzfristig Kosten zu drücken.«
Auc an anderern Stellen versuct man, gewisse Anreizmecanismen in die Förderung einzubauen: »Unternehmen, die Strom dann nachfragen, wenn er im Übermaß vorhanden ist, sollen nach dem Konzept mit einem „Flexibilitäts-Bonus“ belohnt werden. Wenn mindestens 80 Prozent der Investitionen aus den Subventionen für mehr Flexibilität bei der Stromnachfrage eingesetzt werden, erhöhe sich die Förderung um zehn Prozent.«
Das angesprochene Konzept zur Umsetzung des Industriestrompreises können Sie hier herunterladen:
➔ Konzept des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie: Industriestrompreis. Eckpunkte zur Abstimmung innerhalb der Bundesregierung (November 2025)
Wie ist der weitere Fahrplan?
Der Industriestrompreis soll ab 2027 beantragt und bewilligt werden, aber rückwirkend ab 2026 ausgezahlt werden können. Die Kosten sollen bei 3,1 Milliarden Euro über drei Jahre liegen. 2027 sind nach dem Konzept 1,5 Milliarden Euro an Kosten beim Bund vorgesehen, 2028 und 2029 jeweils 800 Millionen Euro.
Und was sagen Kritiker eines Industriestrompreises? Ein Beispiel
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) wurde am 19.11.2025 ein Gastbeitrag unter der Überschrift „Hilft der Industriestrompreis der Exportwirtschaft?“ veröffentlicht, der sich mit der folgenden Frage beschäftigt: »Die Regierung plant, einen Industriestrompreis einzuführen. Wird dieser die deutsche Wirtschaft wieder international wettbewerbsfähig machen?« Und die Andeutung der Antwort, die uns im dem Beitrag geliefert wird: »Ein Ökonom antwortet: eher nicht.«
Bei dem Ökonom handelt es sich um Rolf J. Langhammer. Er ist Außenwirtschafts- und Entwicklungsökonom am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) und Honorarprofessor an der Universität Kiel. Bis 2012 leitete er verschiedene Forschungsabteilungen am IfW, dessen Stellvertreter des Präsidenten und Vizepräsident er von 1997-2012 war. Seit seinem Ruhestand 2012 arbeitet er weiter am IfW.
Hier nun seine Antwort auf die Frage, ob ein Industriestrompreis die deutsche Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig machen wird.
»Die Bundesregierung will der deutschen Industrie für 2026 bis 2028 einen vergünstigten Strompreis von etwa fünf Cent pro Kilowattstunde gewähren. Das Tauziehen um diese Subvention reicht Jahre in die Zeit der Ampelkoalition zurück.
Genauso lange stehen die bekannten Pro- Argumente aus einzelwirtschaftlicher Sicht der begünstigten energieintensiven Industrien der Stahl- und Baustoffindustrie und die Kontra-Argumente der nicht begünstigten Sektoren wie Mittelstand und Handwerk sowie der Vertreter einer gesamtwirtschaftlichen Sicht aus der wirtschaftswissenschaftlichen Beratung im politischen Schaufenster.
Die Befürworter sehen im deutschen Strompreis einen entscheidenden Faktor für die nachlassende internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Sie übersehen dabei, dass diese sichtbare Schwäche vor allem auf den stockenden sektoralen Strukturwandel in Deutschland zurückzuführen ist und dass Subventionen auf der Kostenseite diesen Strukturwandel weiter hemmen. Immer weniger steht das deutsche Weltmarktangebot im Einklang mit dem, was die Welt von einem Hocheinkommensland nachfragen will: technologie- und forschungsintensive Dienstleistungen und Fertigwaren und nicht technologisch standardisierte Vorprodukte. Den von Subventionen geprägten Wettbewerb um letztere Produkte mit Anbietern aus dem Globalen Süden darf ein Hocheinkommensland, will es sein Wohlstandsniveau halten, nicht mitgehen.
Subventionen sollten in die Förderung von Wissen und Menschen, nicht in die Produktion von speziellen Gütern fließen. Eine Strompreissubvention, die zeitlich begrenzt sein soll, macht alle Fehler, die aus dem Subventionswettbewerb von Finanzministern seit Jahrzehnten bekannt sind: Sie zementiert die tradierten Sektorstrukturen, setzt auf dem politischen Markt um Vergünstigungen einen aus der Vergangenheit bekanntermaßen erfolgreichen lobbyintensiven Mechanismus in Gang („rent seeking“), um aus einer zeitlich begrenzten eine dauerhafte staatliche Unterstützung zu machen, untergräbt den Emissionshandel mit CO₂-Zertifikaten und damit den Kampf gegen den Klimawandel, benachteiligt die nicht begünstigten Sektoren, deren internationale Wettbewerbsfähigkeit dadurch beeinträchtigt wird, und verschwendet knappe Steuerzahlermittel, die an anderer Stelle eine sichtbar höhere Rentabilität hätten.
Vor über vierzig Jahren veröffentlichte das Kiel Institut für Weltwirtschaft eine weit beachtete Studie mit dem Titel „Das internationale Subventionskarussell: Dabeisein oder Abspringen?“.3 Auch damals ging es um Branchensubventionen der deutschen Wirtschaft. Empfohlen wurde ein international vereinbarter Abbau von Branchensubventionen als erstbeste Lösung und ein einseitiger Ausstieg als zweitbeste Lösung.
Diese Reihenfolge ist auch heute noch die richtige. Wenn die Befürworter der Subvention die zu hohen Strompreise beklagen, sollten diese Preise an sich den Anreiz setzen, die Energieeffizienz in der Produktion zu erhöhen. Mit diesem Ziel ließen sich Subventionen für Forschung und Entwicklung hin zu energiesparenden Technologien rechtfertigen.
Stattdessen konterkariert die Strompreissubvention diese Anreize. Sie ist der falsche Weg, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu verteidigen.«
Fußnoten
- Sie finden den ganzen Artikel „Wie Strompreise die deutsche Industrie belasten“ von Klaus Stratmann inklusive der Abbildungen als PDF-Datei im Materialordner auf der Olat-Seite.
↩︎ - Die Bundesnetzagentur hat noch einen höheren Wert errechnet: Sie nennt für 2024 einen Strompreis für die Industrie in Deutschland von durchschnittlich 16,77 Cent. Allerdings bezieht sie sich auf Unternehmen, die nicht von Vergünstigungen, etwa bei den Netzentgelten, profitieren.
↩︎ - Wer sich für diese Veröffentlichung interessiert, der kann die hier im Original herunterladen:
➔ Ulrich Hiemenz und Frank DietmarWeiss (1984): Das internationale
Subventionskarussell: Dabeisein oder Abspringen?, Kieler Diskussionsbeiträge, Nr. 98, Kiel: Institut für
Weltwirtschaft (IfW), März 1984 ↩︎